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Für eine nachhaltige und faire Landwirtschaftspolitik!

Landwirtschaft gehört seit vielen Jahren zu unseren Herzensthemen. Jedes Jahr nehmen wir an der Berliner Großdemo „Wir haben es satt“ teil und demonstrieren für eine ökologische und gerechte Landwirtschaftspolitik.


Die industrielle Landwirtschaft ist für rund ein Drittel aller weltweit ausgestoßenen Treibhausgase verantwortlich. Daher wollen wir weg von industrieller Landwirtschaft, Massentierhaltung, einseitigen Fruchtfolgen und dem übertriebenen Einsatz sämtlicher Pflanzenschutzmittel! Beikräuter und Ackerblumen sind kein Unkraut, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Kulturlandschaft. Blickt man heute jedoch über die durch die Flurbereinigung rationalisierte Hildesheimer Börde, so finden sich nur noch vereinzelte Farbtupfer, verloren im Meer immer gleicher Ackerpflanzen. Rebhühner, Fasane und andere in Kulturlandschaften beheimatete Tierarten brauchen eine artenreiche, vielfältige von kleinen Gehölzen durchzogene offene Landschaft, die jedoch dem Ideal der industriellen Landwirtschaft nicht entspricht. Die Folgen sind Insektensterben, ein deutlicher Rückgang der dort vorkommenden Tierarten, ausgelaugte Böden durch zu intensive Bewirtschaftung und ein allgemeiner Rückgang der Biodiversität.

Ideen für eine neue ökologische Landwirtschaftspolitik

Dabei geht es auch anders. Andere Formen der Landwirtschaft sind möglich und auch nötig, um die Kulturlandschaft als einzigartigen Lebensraum zu erhalten. Dafür müsste sich aber die europäische und die deutsche Landwirtschaftspolitik ändern. Noch zahlt die EU ihre Fördergelder nach Hektar. Das heißt besitzt eine Landwirt*in viel Fläche, bekommt sie mehr Förderung als eine Landwirt*in, die weniger Fläche besitzt. Arten- oder Klimaschutz spielen bei der Vergabe der Fördermittel fast keine Rolle. Dies führt zu einer Benachteiligung kleinerer Betriebe. Dabei brauchen wir die kleineren Betriebe aufgrund ihrer Vielfalt und unterschiedlichen Konzepte für eine sozial-ökologische Transformation der Landwirtschaft. Vielfalt statt Einfalt! Danach sollte unserer Zeit entsprechende Landwirtschaftspolitik gestaltet werden. Deshalb fordern wir:

  • ökologisches Wirtschaften unter Einhaltung der planetaren Grenzen
  • Vergabe von Fördergeldern nach ökologischen und sozialen Kriterien
  • Anerkennung der Vielfalt landwirtschaftlicher Betriebe
  • Insekten schädigende Ackergifte verbieten
  • Strengere Regeln und Kontrollen für artgerechte Tierhaltung
  • Verbot von Massentierhaltung
  • Politische Kontrolle der Preispolitik von Großmolkereien und Supermarktkonzernen für eine gerechte Bezahlung von Landwirt*innen

Wir werden auch gern selbst aktiv und haben bei verschiedenen Veranstaltungen u.a. gelernt, wie torffreies Gärtnern geht, wie wir selbst Saatgut gewinnen können und wie wichtig Sortenvielfalt und Ernährungssouveränität sind.

Jedes Mal wenn wir essen, treten wir mit der Welt in Austausch.

Auf unseren Veranstaltungen gibt es ausschließlich vegane Verpflegung und wir kochen möglichst bio-regional-saisonal. Bei sogenannten Schnippelparties kochen wir gemeinsam mit geretteten Lebensmitteln. Das sind Lebensmittel, die noch genießbar sind, aber z.B. bereits von Supermärkten aussortiert wurden. Dabei kooperiern wir z.B. mit Foodsharing e.V.