BUNDjugend  
Klimafasten 2018

„Futtern, was es grad gibt“ – Erfahrungen mit saisonaler Ernährung im Februar

von Lina

Essen ist etwas, das wir täglich mehrfach tun müssen. Wir sind dabei häufig in unserem Essverhalten sehr verwöhnt geworden. Es ist kein Problem mehr, innerhalb weniger Minuten zB. das Gemüse oder Obst zu bekommen, auf das man jetzt gerade Appetit hat. Ganz egal ob Tomate, Paprika oder frischer Ingwer, alles ist immer im Supermarkt und damit immer präsent. Da verliert man schnell mal aus dem Auge, woher das alles kommt und wieso die Tomaten im Winter eigentlich alle aus Spanien oder Israel kommen. Denn vieles wächst hier nunmal gerade gar nicht. Und das ist zur Zeit meine Klimachallenge: alles futtern, was es gerade hier so gibt.

Das war am Anfang ein ganz schöner Sprung ins kalte Wasser, denn in meinen Augen war kein Monat schlechter geeignet, um in so ein Experiment „reinzukommen“ als der Februar. Ihr seht es selber, die Schneedecke lässt die Kälte sichtbar werden und die Menschen packen sich in dicke Schichten ein.

Aber ein paar Pflanzen sind tatsächlich dazu fähig, dem zu trotzen und jetzt ihre volle Entfaltung zu zeigen.

So zum Beispiel auch Lauch oder Champignons, die zu einem von mir zur Zeit oft gekochten Gericht verarbeitet werden. Vorher dachte ich, Lauch wäre nicht so mein Ding, war wahrscheinlich noch von früher so in mir gespeichert, aber an alle, denen es auch noch so geht: gebt ihm noch eine Chance, er kann so verdammt lecker sein! Und im Februar gibt es nunmal nicht die Fülle vom Sommer und man wird mal kreativer, was Neues angeht. Und so habe ich die beiden mit Zwiebeln angebraten und mit einem Schuss (veganer) Sahne verfeinert und mir dazu Spaghetti gekocht. Wahnsinnig lecker und echt schnell gemacht, kann ich sehr empfehlen.

Anderes Gemüse, das es gerade so gibt: Wirsing, Rosenkohl, Pastinake oder Grünkohl, aber auch aus gelagerten Beständen: Karotten, Weißkohl (übrigens auch als Nicht-Kaninchen roh knabberbar), Rotkohl, Kartoffeln, Rote Bete und Kürbis. An Salat ist gerade Feldsalat und Chicoree zu empfehlen.

Was sich auch lohnt: einfach mal einen Saisonkalender in die Küche hängen und beim Einkauf auf die Herkunft schauen, das inspiriert schon ungemein 😉