Eine Totholzpyramide bauen
Es ist noch eine ungenutzte Fläche im Garten oder es entsteht eine und ihr wollt dieses nutzen? Dann schafft einen Ort, der Atmosphäre und gleichzeitig neuen Lebensraum kreiert!
Denn neben dem Naturschutzaspekt sieht es auch einfach großartig aus. Stehendes Alt- und Totholz bietet für Vogelarten wie den Specht oder die Meise Nahrungs- und Nistmöglichkeiten. Bekannterweise findet sich dort auch so einiges Krabbelgetier. Es ist ein Lebensraum für viele Käfer, wie dem Hirschkäfer oder dem Juchtenkäfer, der hochgradig als gefährdet gilt.
Was ihr braucht:
- Arbeitskleidung
- Gartenhandschuhe
- Mind. einen großen, relativ geraden, stabilen Baumstamm
- Baumstämme und Äste in verschiedenen Größen und Dicken
- Schubkarre (erleichtert mögliche Transportwege)
- Astschere
- Spaten und Schaufel
- Langes Seil (für Stabilität)
- Weitere Helfer*innen (mind. eine*n)
- Freude am Tun und gutes Essen zum Krafttanken
Tipps: Woher kommt das Holz?!
Ihr habt Lust auf die Totholzpyramide, aber kein Holz? Das könnt ihr einfach ändern, indem ihr Augen und Ohren offenhaltet. Wenn irgendwo in eurer Nähe abgeholzt wird oder es einen Platz gibt, wo viel Holz herumliegt, fragt doch einfach nach, ob ihr euch welches nehmen könnt. Wichtig: In Holzstapeln überwintern öfters Igel und Fledermäuse. Von November bis März solltet ihr Holzstapel daher liegen lassen. Und auch im Frühjahr/Sommer solltet ihr Holzstapel nicht einfach „abräumen“. Prüft, ob zum Beispiel Vogel- oder Wespennester darin sind. Ab März bis September sollten Bäume und Sträuchern wegen der Nist- und Brutzeit von Vögeln nicht zurückgeschnitten werden.
So wird’s gemacht:
- Achtet darauf, dass die Stämme frei sind von Ästen die lang abzweigen, diese können im Pyramidenbau aber noch verwendet werden.
- Als Basis ist es hilfreich eine runde Mulde zu graben, in der die Baumstämme später ihren Platz finden. Lasst die rausgeschaufelte Erde einfach am Rand liegen, ihr braucht sie ganz am Ende.
- Um die Baumstämme und Äste zur Mitte hin, stehend platzieren zu können, braucht es einen stabilen Kern. Hier kommt der große, gerade Baumstamm ins Spiel. Schaufelt ein Loch, in das der Stamm gesetzt wird, sodass er das kommende Gewicht der anderen von den Seiten tragen kann. Falls das nicht reicht oder schwieriger ist als gedacht, seid kreativ und nutzt, was ihr habt. Beispielsweise eine Eisenstange, diese hat einen kleineren Durchmesser, ist besser einzugraben und erfüllt ihren Zweck.
- Jetzt heißt es: Die nächstkleineren Baumstämme her. Falls es schwierig ist den Gewichtsausgleich im Aufstellen so hinzubekommen, dass alle Stämme liegen bleiben, nutzt das Seil, um die inneren Baumstammschicht zu fixieren. Sie muss in sich stabil sein!
- Dann wird weiter im Kreis angelegt. Wichtig: Achtet auf den Ausgleich, dass ihr rundherum eine ungefähr gleiche Schicht an Ästen und Stämmen so anlegt, dass sie zur Mitte hin fallen. Dabei ist es schlau so vorzugehen, dass die Stämme und Äste nach außen hin immer kleiner werden und am Ende die Kleinsten angelegt werden.
Tipp: Mit schmalen Ästen könnt ihr die entstehenden Hohlräume zwischen Stämmen ausfüllen, wodurch es fülliger und in sich stabiler wird und mehr Lebensraum für Krabbler geschaffen wird.
- Die Stämme und Äste stehen? Schnappt euch die Schaufel, füllt mit der herausgeschaufelten Erde den vorher gegrabenen Kreis und verankert damit leicht das herangestellte Holz. Einfach ran- und reinwerfen, platt treten oder klopfen ist nicht notwendig.
- Naturdeko: Falls ihr noch abgefallene Rinde oder ähnliches habt, könnt ihr diese als dekorativen und rituellen Abschluss nutzten und sie um die Pyramide verteilen, egal ob wild und frei geworfen oder genutzt als Landart-Mandala mit Blättern und anderen Naturmaterialien.
Von Christiane Kasten