werde aktiv
Mitten in Hannover, aber doch fernab vom Lärm der Großstadt am Rande der Eilenriede und neben einer Kleingartensiedlung lag unser Tagungshaus. Es war es trotz seiner besonderen Lage für alle, die am Aktivenwochenende teilnehmen wollten, gute zu erreichen.
Da die Teilnehmer*innen aus ganz Niedersachsen kamen, hatten sich viele vorher noch nie getroffen Kennlernspiele konnten jedoch das erste Eis brechen und den Weg bereiten, um erste Kontakte miteinander zu knüpfen. Der Höhepunkt des ersten Abends war die Verabschiedung von Jörn und Lukas, die sich über viele Jahre für die BUNDjugend Niedersachsen in verschiedenen Positionen engagiert haben und für die dies das letzte Aktivenwochenende mit integrierter Landesjugendversammlung war, an dem sie noch abstimmungsberechtigt waren (gemäß der Altersgrenze von bis zu 27 Jahren).
Erster Programmpunkt am Samstag war ein „Anti-Rassismus“-Workshop, in dessen Kern die Diskussion verschiedener Begriffe und ihrem individuellen Bezug zu Rassismus in Deutschland und die aktive Auseinandersetzung der Teilnehmenden mit Alltagsrassismus anhand von Fallbeispielen stand.
Im Anschluss an den Workshop startete der formellere Teil des Aktivenwochenendes: Die Landesjugendversammlung. Es wurde vom letztem Jahr berichtet, der Haushalt fürs nächste Jahr sowie Positionierungen und eine Richtlinienänderung beschlossen:
Um leichter unsere Werte z.B. Nachhaltigkeit, Achtsamkeit, Kreativität, Solidarität und Verantwortungsbewusstsein offenlegen und beschreiben zu können und, um transparenter darstellen zu können, worum es bei der BUNDjugend Niedersachsen geht. Auch kann ein Leitbild als Aushängeschild gleichzeitig aber auch zur Abgrenzung nach außen dienen.
Dabei positioniert sich die BUNDjugend Niedersachsen eindeutig gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit jeder Art wie zum Beispiel: Rassismus, Antisemitismus, Behindertenfeindlichkeit, Queerfeindlichkeit, Sexismus, Altersdiskriminierung und Klassismus. Da es aus unserer Perspektive nicht reicht, sich nur als „nicht(-extrem)“ oder „nicht-sexistisch“ zu positionieren, ist es nötig, aktiv zu werden beispielsweise bei der Unterstützung aller Menschen, aber insbesondere benachteiligten Personen, die psychische, körperliche, sexuelle oder strukturelle Gewalt erleben.
Im Kontext des Antrags zur Positionierung gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gab es eine Richtlinienänderung, bei der sich die BUNDjugend Niedersachsen vorbehält, Menschen auszuschließen, die beispielsweise grob gegen das Positionspapier gegen gruppenbezogene Menschlichkeit verstoßen oder vereinsschädigendes Verhalten innerhalb und außerhalb des Vereins zeigen.
Neben dem Beschluss der Anträge wurde neu gewählt: Ein neuer Landesvorstand („LaVo“) bestehend aus Hannah und Lucienne. Darüber hinaus wurden Delegierte für die Bundesjugendversammlung, unsere Vertreter*innen im JANUN-Netzwerk und Vertreter*innen für die Landes-Delegierten-Versammlung des BUND gewählt.
Lagerfeuer ist immer ein Erlebnis um so tragischer waren die in diesem Fall fragwürdigen Prognosen diverser Wetter-Apps für die Pro-Lagerfeuerfraktion, die diesem wenn auch nur inoffiziellen Höhepunkt des Tages entgegengefiebert hatte, aber mit ansehen musste wie Regen, der zwar vorhergesagt war, aber nicht kam trotzdem die für den Abend geplante Aktion zum Scheitern brachte. Gesellschaftsspiele, Puzzle oder Gespräche, die sich bis in die Nacht zogen, ließen die Enttäuschung jedoch schnell vergessen.
Auch der nächste Tag begann mit einem Workshop zum Thema „sexualisierte Gewalt“, in dem die Teilnehmenden einmal durch eine praktische Übung ihre eigenen Grenzen hinsichtlich der Nähe zu anderen Menschen reflektieren sollten und durch die Diskussion eines Beispieltextes für den gesellschaftlichen Umgang mit sexualisierter Gewalt sensibilisiert werden sollten.
Den Abschluss des Wochenendes bildete ein Ideenspaziergang, bei dem neue Ideen für neue Projekte gesammelt werden konnten. Diese haben wir dann am Ende gesammelt und nehmen ihn mit ins neue Jahr.
Ein Bericht von unserem Praktikanten Sebastian.