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von Helena Beyer
Vom 03. bis 06. Oktober 2024 verbrachten wir im Rahmen des Projekts „We want Moor!“ ein verlängertes Wochenende in der Diepholzer Moorniederung. Unser Wochenende begann am Donnerstag mit einem herzlichen Ankommen und Kennenlernen. Wir erkundeten unsere Unterkunft, spielten ein paar Kennenlernenspiele und erfuhren dabei, wessen Liebslings-Tier- oder Lieblings-Moor-Pflanze ist.
Am Freitag ging es für uns mit einer Sondergenehmigung ins Naturschutzgebiet „Neustädter Moor“. Dort gab uns Imke (aus dem BUND-Team “Diepholzer Moorniederung”) eine Einführung in das Gebiet und die Bedeutung des Moorschutzes.
Sowohl der Besuch der „Moorwelten“-Ausstellung als auch die Besichtigung der BUND-Schäferei gaben uns weitere Einblicke in die Kultur- und Landschaftsgeschichte des Moores und die Beweidung der Flächen. Besonders spannend war das Begleiten der Schäferin Jasmin mit der Herde und ihren Hütehunden. Die Moorschnucken sorgen dafür, dass die Moorflächen frei bleiben und nicht von Gehölzen überwuchert werden. Am Samstag ging es dann richtig los: Der große Arbeitseinsatz im Moor stand an!
Mit Sägen und Astscheren machten wir uns ans „Entkusseln“ – also dem Entfernen von Kiefern und Birken, um die Moorflächen vor Verbuschung zu schützen. Denn nur so kann das Moor seine Funktion als Kohlenstoffspeicher behalten. Zum Schluss durften wir bei der Entkusselung eines „Bäuerlichen Handtorfstiches“ helfen. Hier hatte die Landbevölkerung die Moosnarbe entfernt und den darunter befindlichen Torf mit einer Schaufel ausgehoben, um mit dem Torf zu heizen. Heute sehen wir Moose, Wasser und gaaanz viele Birken. Vorsichtig tasteten wir uns durchs Moor und versuchten, beim Absägen und Abtransport der Birken nicht einzusinken. Platsch! Hier und da wurden aber ein paar Socken doch noch nass. Dies tat der Stimmung allerdings keinerlei Abbruch.
Gemeinsam als Gruppe anzupacken, war nicht nur effektiv, sondern hat auch richtig Spaß gemacht. Es war körperlich anstrengend, aber jede*r von uns war mit voller Energie dabei. Am Ende des Tages sorgte das Küchenteam täglich für leckere Gerichte. Am Sonntag ging es dann für einen abschließenden Spaziergang durch das Naturschutzgebiet Ochsenmoor. Die Mais-Monokultur neben uns gab uns den Hinweis: Hier war mal ein Niedermoor. Heute erkennen wir es kaum mehr wieder. Wir folgten dem Naturerlebnispfad und gingen auf einen Aussichtsturm, um (ohne Erfolg) den Dümmer-See zu sehen. Wir hatten aber tolle Gespräche auf dem Weg und konnten so das Wochenende gut ausklingen lassen.
Ein großes Dankeschön an alle, die dieses Wochenende möglich gemacht haben!