BUNDjugend  
Klimafasten 2018

Mein neuer Freund: Dietmar das Fahrrad!

von Christin

85 Millionen Tonnen CO² werden jährlich in Deutschland durch Autos produziert, wobei ein Auto im Durchschnitt nur 1,5 Menschen transportiert und nur 5 km weit fährt. Eine Strecke, die man auch gut mit dem Fahrrad zurücklegen kann.

Für das Klimafasten 2018 habe ich mir deswegen vorgenommen, ausschließlich das Fahrrad für Wege innerhalb Hannovers (wo ich wohne) zu nehmen und für die Zeit gar nicht in meine Heimatstadt bei Bremen zu fahren. Zuerst einmal brauchte ich ein neues Fahrrad, da mein altes kurz nach meinem Umzug nach Hannover geklaut wurde. Weil ich dank meines Studentenausweises kostenlos die Bahn benutzen kann, war ich danach irgendwie immer zu „beschäftigt“ mich um ein neues zu kümmern. Da war das Klimafasten endlich ein guter Grund! Ich habe mein Fahrrad, das ich übrigens Dietmar genannt habe, bei einem Händler, der alte Fahrräder repariert und weiterverkauft, für ungefähr 70 Euro bekommen und bin direkt danach die 12km nach Hause gefahren. Zum Glück ist Hannover flach, da Dietmar keine Gangschaltung hat. Mir ist dadurch aber auch schnell bewusst geworden, wie gut tägliches Radeln tut, wenn man dank Klausurenphase und Stress bei der Arbeit den ganzen Tag am Laptop hockt. Ich brauche von mir zuhause bis zur Uni ungefähr 30 Minuten, das macht für den Hin- und Rückweg eine Stunde Bewegung mehr am Tag! Das einzige Mal, wo ich mein Vorhaben bereut habe, war als ganz Hannover im Schneechaos versank (Mein Tipp: Unbedingt gute Handschuhe besorgen!). Die Fußgängerwege waren immer relativ gut freigeschaufelt, aber ich als Fahrradfahrerin hab‘ mich oft fast auf die Schnauze gelegt, wenn man ausversehen über die festgefrorene Schneespur des oder der vorherigen Fahrradfahrer*in hinaus gefahren ist.

Mal von Schneestürmen abgesehen ist Fahrradfahren auf kurzen Strecken doppelt so schnell wie Auto- oder Bahnfahren und kostet nur 10% eines Autos. Beim öffentlichen Nahverkehr lohnen sich Fahrten nur, wenn die Bahn oder der Bus auch wirklich voll sind, bei längeren Fahrten sind sie aber natürlich immer noch eine umweltfreundliche und günstige Alternative zum PKW. Und auch wenn man schon den Eindruck hat, dass viele Leute in Deutschland das Fahrrad benutzen, so kommen wir noch längst nicht an unsere NachbarInnen aus den Niederlanden an, die mit 1.000 km pro Jahr und Person ca. 10 Millionen Tonnen CO² einsparen. Gute Gründe also öfter in die Pedale zu treten.

Hier noch ein paar Tipps, um umweltfreundlich mobil zu sein:

  • Kurze Strecken kann man neben dem Fahrradfahren auch super zu Fuß zurücklegen. 10.000 Schritte am Tag sind gut für die Gesundheit und helfen gegen typische Bürokrankheiten, wie Rückenschmerzen.
  • Im Internet gibt es jede Menge Anleitungen, wie man sich selbst ein Lastenrad bauen kann, die praktisch sind, wenn man öfter Großeinkäufe mit dem Fahrrad erledigen will. In vielen Städten gibt es außerdem Fahrrad Cafés oder spezielle Werkstätten, die einem beim Bau helfen und Materialien alter Fahrräder zur Verfügung stellen.
  • Wer handwerklich nicht so begabt ist, kann sich Lastenräder auch einfach mieten.
  • Sein Lastenfahrrad kann man natürlich auch mit NachbarInnen oder MitbewohnerInnen teilen, so spart man Geld und muss nicht alleine bauen.
  • Wenn sich Autofahrten nicht umgehen lassen, ist es immer am besten, sich die Fahrten zu teilen, bspw. über Mitfahrgelegenheiten. Hierfür gibt es mittlerweile viele Websites. Aber auch auf dem Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen lohnen sich Fahrgemeinschaften umwelttechnisch.
  • Es gibt sogar Websites wie ticketteilen.org oder bahnbilliger.de, die einem dabei helfen, andere Menschen zu finden, die das gleiche Reiseziel haben und sich ein Bahnticket teilen möchten. Das spart nicht nur Geld, sondern kann die langweilige Bahnfahrt etwas spannender gestalten.